
Stoffwechselprobleme gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Herausforderungen bei Pferden, insbesondere bei Rassen, die aus eher kargen Regionen stammen. Denn sowohl das Raufutter als auch das Weidegras ist in Deutschland meistenteils gehaltvoller als in Herkunftsländern von Andalusiern, Isländern und Co. Je früher man die Anzeichen erkennt, desto besser lässt sich der Stoffwechsel gezielt unterstützen und mögliche Folgeschäden vermeiden.
Bestenfalls erkennt und behandelt man Stoffwechselprobleme, bevor diese im Blutbild sichtbar werden. Denn veränderte Organwerte von Nieren und Leber im Blut bedeuten eine fortgeschrittene Störung des jeweiligen Organs. Was vor allem im Bezug auf die Niere problematisch sein kann: während sich die Leber sehr gut regeneriert, gilt diese Eigenschaft nicht für die Nieren des Pferdes. Ist die Nierenfunktion erst einmal eingeschränkt, kann sie kaum bis gar nicht mehr vollständig wieder hergestellt werden.

Stichelhaare im Fell, die clusterartig auftreten und sich schnell bilden
Gallen
Sehnenprobleme
Augenprobleme: Blauschimmer auf den Augen, wiederkehrende Entzündungen
häufiges Gähnen und Flehmen
Müdigkeit
Hautprobleme wie Juckreiz
Probleme mit dem Hufhorn
Beachte: ein einzelnes Symptom macht noch keine Leberprobleme. Grundsätzlich muss zur Einschätzung das ganze Pferd mit der Gesamtheit seiner Symptome betrachtet werden.
Quelle: Fritz, C. (2014). Pferde fit füttern. Cadmos Verlag.
stumpfes Fell, abgeknickte Haarenden
eingefallene Flanken
Probleme im Fellwechsel
Ekzeme, Mauke, Sarkoide
Anfälligkeit für Pilze, Haarlinge
Ödeme
untypisches Trinkverhalten
zu viel oder zu wenig Urin
untypisches Schwitzen: zu viel oder zu wenig
Quelle: Fritz, C. (2014). Pferde fit füttern. Cadmos Verlag.
Am Anfang steht immer die Ursachenforschung: Welche Faktoren belasten Nieren und Leber? Die Erfahrung zeigt, dass Pferde heutzutage eher an einer Über- anstatt einer Unterversorgung leiden. Dazu gehört die Versorgung mit Energie, Protein, Zucker und Nährstoffen. Aber auch eine mangelnde Futter- oder Trinkwasserqualität, Verwurmung oder Umweltgifte können zu einer erhöhten Belastung der Ausscheidungsorgane beitragen.
Bedarfsgerechte Fütterung: Eine bedarfsgerechte Fütterung versorgt den Stoffwechsel mit allem, was er benötigt, ohne ihn zu überfordern. Die Grundlage hierfür ist immer eine Rationsberechnung sowie eine Analyse des Futters und der gezeigten Symptome.
Der Verzicht auf Inhaltsstoffe im Futter, die den Stoffwechsel belasten. Wie Du diese findest, zeige ich Dir in meiner Checkliste.
Bewegungspensum hinterfragen: Nichts kurbelt den Stoffwechsel so sehr an wie Bewegung. Hinterfrage daher auch Deine Trainingsintensität un dob sie ausreichend ist, um den Stoffwechsel in Schwunf zu bringen.
Frühzeitiges Erkennen von Stoffwechselproblemen ist entscheidend, um das Pferd langfristig gesund zu halten. Achte auf die genannten Frühmarker und passe Fütterung, Bewegung und Betreuung individuell an. So kannst du Stoffwechselstörungen gezielt vorbeugen und den Stoffwechsel deines Pferdes entlasten.